Wurzelkanalbehandlung

Endodontie – die Therapie bei entzündeter Zahnwurzel

Eine Wurzelkanalbehandlung ist notwendig, wenn typische Entzündungszeichen darauf hindeuten, dass der Zahnnerv im Wurzelkanal entzündet ist.

Für den Erfolg einer Wurzelbehandlung ist es nötig, alle verzweigten, feinen Kanäle zu finden und das erkrankte Nervengewebe gründlich zu entfernen. Eine solche Wurzelkanalbehandlung erfordert viel Spezialwissen und ein großes Maß an technischer Ausstattung. Mit unseren hochentwickelten Instrumenten und dem Operationsmikroskop Pro Ergo der Fa. Zeiss sowie einem speziellen Füllungsverfahren, können wir diesen Eingriff so optimal wie heutzutage möglich vollziehen.

Warum können Wurzelkanalbehandlungen so schwierig sein?

Wurzelkanalsysteme sind überaus komplexe Strukturen. Mit ihren feinen Verästelungen, Seitenkanälchen und ihren Hunderttausenden von Dentintubuli sind sie im Falle einer bakteriellen Infektion mit Wurzelkanalinstrumenten alleine nicht zu reinigen. Im infizierten Kanalsystem organisieren sich Bakterien zu einem schwer entfernbaren Biofilm. Verbleiben Reste dieses pathogenen Biofilms im Kanal und breitet sich die Infektion aus, ist der Misserfolg vorprogrammiert.

Durch eine konsequent aseptische Arbeitsweise können auch infizierte Wurzelkanäle mit guter Erfolgsaussicht therapiert werden. Dazu ist es notwendig, alle vorhandenen Kanäle darzustellen, mechanisch aufzubereiten und chemisch zu desinfizieren. Durch die Verwendung des OP-Mikroskops bei jeder Wurzelkanalbehandlung, die Präparation des Kanalsystems mit rotierenden NiTi-Instrumenten sowie intensive, ultraschallunterstützte Spülungen ist es dem Spezialisten für Endodontie möglich, das Kanalsystem zu reinigen und zu desinfizieren. Dadurch kann eine Ausbreitung der Infektion verhindert bzw. günstige Voraussetzungen zum Ausheilen einer apikalen Läsion geschaffen werden.

Wenn eine herkömmliche Wurzelkanalbehandlung nicht mehr genügt

Jeder Zahnarzt ist in der Lage, Wurzelkanalbehandlungen durchzuführen. Viele erkrankte Zähne werden in der Praxis erfolgreich endodontisch behandelt und bleiben dadurch dem Patienten erhalten. Aber immer wieder wird der Zahnarzt mit Fällen konfrontiert, die unter den üblichen Praxisbedingungen kaum therapierbar sind. Neben der Behandlung schwer zugänglicher Molaren sind dies vor allem Revisionen, das Verschließen iatrogener Perforationen oder die Entfernung abgebrochener Wurzelkanalinstrumente. In diesen Fällen ist die Grenze für eine Erfolg versprechende Wurzelkanalbehandlung unter herkömmlichen Bedingungen erreicht. Für einen nachhaltigen Therapieerfolg bei komplizierten endodontischen Fällen fehlen dem niedergelassenen Zahnarzt oft die speziellen technischen Hilfsmittel und vor allem die Zeit.

Professionell: Behandlung mit dem Mikroskop

Nachdem der betroffene Zahn gut betäubt worden ist, wird um den Zahn ein sogenannter Kofferdam (v. engl.: „to coffer“ = einschließen und „dam“ = Damm) gelegt. Warum ist dies so wichtig?
Im Speichel befinden sich Millionen von Keimen und Bakterien, die nicht in den Wurzelkanal gelangen dürfen, da sie wiederum ein Entzündungspotential in sich bergen. Deshalb behandeln wir Zähne nur unter Kofferdam. Dies ist eine Gummiabspannung, die den Zahn oder die Zähne von der Mundhöhle isoliert. Jeder Zahn hat eine unterschiedliche Anzahl von Wurzelkanälen, die von Patient zu Patient auch variieren kann – Frontzähne 1-2, Seitenzähne 2-5 (6). Wichtig für den Erfolg einer Wurzelbehandlung ist, alle Kanäle zu finden und das erkrankte Nervengewebe mittels feiner und flexibler Instrumente zu entfernen.

Geschieht dies nicht, schreitet die Entzündung weiter fort. Alle Wurzelkanäle zu finden, ist jedoch sehr schwer, da manche Kanäle so klein sind, dass man sie mit dem bloßen Auge nicht sehen kann (bis zu 0,1 mm). Daher ist das Mikroskop so wichtig für eine erfolgreiche Behandlung. Ist das erkrankte Gewebe entfernt, muß jeder Wurzelkanal erweitert werden, damit die desinfizierenden Medikamente und Spüllösungen bis zur Wurzelspitze gelangen können. Wenn diese etwa 1-2 Wochen lang – in manchen Fällen auch länger – ihre Wirkung in den Wurzelkanälen erzielen konnten, werden die Kanäle mit einer Wurzelfüllung versorgt. Eine gute Wurzelfüllung füllt alle Wurzelkanäle bis 1mm über der Wurzelspitze dicht aus. Optimal ist hierbei das von uns benutzte thermoplastische Füllungsverfahren, bei dem die erwärmte Wurzelfüllungsmasse in alle aufbereiteten Wurzelkanäle und Ausbuchtungen gepresst wird.

Auch hier ist die mikroskopische Kontrolle sehr wichtig. Unabdingbar für die Wurzelbehandlung ist auch der anschließende Verschluss des Zahnes mit einer dichten Füllung. Trotz aller Mühe und Präzision gibt es für eine Wurzelbehandlung keine 100%ige Garantie, da im unteren Drittel weitere mikroskopisch kleine Kanäle abgehen können, die technisch nicht aufzubereiten sind. Sollte daher der wurzelbehandelte Zahn nicht beschwerdefrei sein, bleibt anschließend noch die WSR (Wurzelspitzenresektion), bei der das untere Drittel der Wurzel chirurgisch entfernt wird.

Grafische Darstellung einer Wurzelkanalbehandlung:

Wieviel kostet eine Wurzelkanalbehandlung?

Wurzelkanalbehandlungen sind sehr zeitaufwendig. Wir nehmen uns für jeden Patienten die Zeit, die benötigt wird, um einen erkrankten Zahn mit der größtmöglichen Aussicht auf Erfolg zu therapieren. Die begrenzten Mittel der gesetzlichen Krankenversicherungen erlauben nur eine wirtschaftliche Behandlung auf ausreichendem Niveau. Weil die von uns durchgeführten endodontischen Leistungen weit über dieses limitierte Maß hinausgehen, erfolgt eine Berechnung privat auf Basis der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Wir erstellen Ihnen vor Behandlungsbeginn gerne einen Kostenvoranschlag.